Theater des Wortes
Bosche erzählt

Weihnachten
Joachim Ringelnatz (1883-1934)
Liebeläutend zieht durch Kerzenhelle,
mild, wie Wälderduft, die Weihnachtszeit.
Und ein schlichtes Glück streut auf die Schwelle
schöne Blumen der Vergangenheit.
Hand schmiegt sich an Hand im engen Kreise,
und das alte Lied von Gott und Christ
bebt durch Seelen und verkündet leise,
daß die kleinste Welt die größte ist.

Klabund (1890 - 1928)
Winterschlaf
Indem man sich nunmehr zum Winter wendet,
Hat es der Dichter schwer,
Der Sommer ist geendet,
Und eine Blume wächst nicht mehr.
Was soll man da besingen?
Die meisten Requisiten sind vereist.
Man muss schon in die eigene Seele dringen -
Jedoch, da haperts meist.
Man sitzt besorgt auf seinen Hintern,
Man sinnt und sitzt sich seine Hose durch, -
Da hilft das eben nichts, da muss man eben überwintern
Wie Frosch und Lurch.

Weitere Gedichte und Sprüche


 

Eine Übung, die von Kopf bis Fuß erfrischt,
ist das Anheben der Mundwinkel.

 

~© Else Pannek ~deutsche Lyrikerin *26.06.1932 (Hamburg)

 

 

 

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Theater des Wortes im Restaurant Marienhof Neustadt i.H. Foto: Geron Waleschkowski - waleschkowski.de


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